Der Pudel gehört zu den ältesten Hunderassen, Pudelabbildungen sind etwa ab 1500 zu finden. Die Abstammung des Pudels ist nicht eindeutig geklärt, eine Kreuzung mit dem zotthaarigen Hütehund gilt
als wahrscheinlich und eine Verwandtschaft zum portugiesischen Wasserhund ist vorhanden. Der Pudel wurde wegen seiner Vorliebe fürs nasse Element zur Wasserjagd und wohl auch als Hütehund
eingesetzt.
Um das Jahr 1700 muss der Pudel in Deutschland dann sehr verbreitet gewesen sein, da er in vielen literarischen Werken auf Abbildungen erscheint. Die meisten zeigen ihn zunächst als mittelgroßen
Hund, erst in den Farben weiß und schwarz, später auch braun. Im Laufe der Zeit entstanden dann weitere Farben und Größen. Etwa um 1850 wurden dann zunehmend andere Rassen populär. Pudelliebhaber
züchteten ihn aber weiter und mit dem ersten Zuchtbuch in Deutschland im Jahr 1904 wurden die Pudellinien auch nachweisbar züchterisch erfasst. Kurz vor dem zweiten Weltkrieg hatte die deutsche
Pudelzucht durch Wiedereinkreuzungen von Blutlinien aus England und Frankreich einen neuerlichen Höchststand erreicht und die moderne „Karakulschur“ von Hans Thum (ca. 1930) verhalf dem Pudel auch in
der Bevölkerung wieder zur Imagesteigerung.
Im Jahre 1936 hat in Deutschland die Fachschaft für Pudel zusammen mit dem französischen Pudelclub den Standard des Pudels überarbeitet und einen neuen Standard erlassen, der für die Zucht aller
Pudelschläge grundsätzlich maßgebend wurde. Dieser Standard besteht heute noch und ist nur geringfügig abgeändert und durch Anerkennung weiterer Farbschläge erweitert worden.
Bei Festlegung dieses Standards im Jahre 1936 war das Ursprungsland der Rasse noch umstritten. Frankreich erhielt das Recht, sich als Ursprungsland der Pudelrasse zu bezeichnen, erst, als Deutschland
offiziell darauf verzichtete.
Der den Standard führende französische Pudelclub erkannte aber zunächst die neue Schurart, die immer beliebter wurde, nicht an. Erst im Jahre 1963 einigten sich endlich der französische und der
deutsche Pudelclub auf eine neue Schur, die im Wesentlichen der populären, modernen Schur entsprach. Seit 1966 sind die "Modeschur" sowie die Farbe "Silber" und seit 1977 auch die Farbe "Apricot" im
Standard festgelegt.
Zurzeit werden die Mehrfarbenpudel immer beliebter, wovon die Farbschläge schwarz/loh (black and tan) und schwarz-weiß gescheckt (harlekin) in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern
national anerkannt sind und planmäßig (noch in einem Sonderregister) gezüchtet werden. Die internationale Anerkennung blieb ihnen aber bisher verwehrt.
Allgemein hat sich die Pudelrasse in allen Farbschlägen und Größen auch weltweit wieder durchgesetzt, in demselben Standard, wie sie zuchtmäßig ihren Ausgang von Deutschland, England und Frankreich
genommen hat. Der Pudel ist heute nach wie vor ein beliebter Rassehund, der durch seine leichte Lern- und Ausbildungsfähigkeit, seine harmonisches Erscheinungbild und durch sein liebenswertes Wesen
überall Freunde gefunden hat.